Cepaea nemoralis, gehört zu den in Mitteleuropa am häufigsten vorkommenden Schnecken. In optimalen Lebensräumen können bis zu 100 Tiere pro m² leben. Sie gehört zu den Schnirkelschnecken der Ordnung Lungenschnecken und zeichnet sich durch einen ausgeprägten Farb-Polymorphismus aus. Die Färbung und Musterung können so verschieden sein, dass man meint verschiedene Arten vor sich zu haben. Von der eng mit ihr verwandten Garten-Bänderschnecke ist sie jedoch leicht zu unterscheiden. Die Öffnung des Schneckenhauses, der sogenannte Mundsaum, ist bei der Hain-Bänderschnecke dunkel, man spricht daher auch von der Schwarzmündigen Bänderschnecke. Bei der Garten-Bänderschnecke ist der Mundsaum jedoch hell, daher ist ihr Synonym Weißmündige-Bänderschnecke. Auch die Farbe des Weichkörpers kann große Farbschwankungen aufweisen.
Die Schneckenhäuser werden im Durchmesser ca. 2 cm groß und haben 5 bis 6 Windungen. Die Verbreitung reicht vom Tiefland bis in eine Höhenlage von 1200 m in den Alpen und 1800 m in den Pyrenäen. Durch Verschleppung durch den Menschen ist sie jetzt auch schon in Nordamerika nachgewiesen worden. Ihre Nahrung besteht hauptsächlich aus abgestorbenen oder verrotteten Pflanzenteilen. Und neben Algen und Pilzen nimmt sie aber auch Aas auf.
Die Schnecken sind wie alle Landlungenschnecken Zwitter und werden geschlechtsreif, sobald das Gehäuse seine Endgröße erreicht hat. Die Paarung erfolgt im Frühjahr und von Juni bis August werden pro Tier etwa 80 Eier in Erdhöhlen abgelegt. Die Jungen schlüpfen nach ca. 3 Wochen und bleiben dann noch knapp zwei Wochen in der Erdhöhle.
Die Schnecken dienen einer Vielzahl von Tieren als Nahrungsgrundlage. Als Schneckenjäger besonders erwähnenswert ist hier die Singdrossel, aber auch für andere Vogelarten wie Neuntöter, Amsel, Star, Krähen, Enten und Fasane sind Schnecken lebenswichtige Nahrung, denn das Kalzium der Schneckenhäuser ist Baustoff für Eierschalen und Knochen. Vogelforscher haben herausgefunden, dass beim Rückgang der Schnecken auch die Qualität der Eierschale und in Folge der Bruterfolg von Singvögeln zurückging. Und dann sind da noch die Wildbienen, die ihre Nester in leeren Schneckenhäusern anlegen und viele, viele andere, die von diesen Weichtieren abhängen
Von den Säugetieren sind Igel, Dachs und Spitzmaus wahre Schneckenräuber. Die Hain-Bänderschnecke ist aber auch Zwischenwirt für den Dachs-Lungenwurm.