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Eichhörnchen

Das Eichhörnchen

Sciurus vulgaris , eigentlich Eurasisches Eichhörnchen, ist ein tagaktives Nagetier und gehört zur Familie der Hörnchen. Neben den aus Amerika eingebürgerten Grauhörnchen und dem Kaukasischen Eichhörnchen ist der einzige natürlich in Mitteleuropa vorkommende Vertreter der Gattung Eichhörnchen.
Das baumbewohnende Tier ist an seine kletternden Lebensweise hervorragend angepasst. Das Gewicht beträgt 200-400 gr, die Körperlänge ca. 25cm, dazu kommen nochmals gut 15-20cm für den buschigen Schwanz. Dieser dient beim Klettern und Springen als Steuerruder. Mit seinen langen Krallen kann es sich hervorragend an Baumrinde anklammern und auf den Stämme auch abwärts laufen. Die Ohren sind mit auffällig großen Ohrpinseln ausgestattet. Die dichte, seidige Behaarung ist kurz und tritt in verschiedenen Farbvarianten auf. Diese reichen von hell-rotbraun , bis schwarz, oft mit einem weißen Brustfleck. Am Körper wechselt das Tier zweimal jährlich das Haar, auf Kopf und Schwanz jedoch nur einmal .
Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich praktisch über ganz Europa sowie große Teile Nordasiens bis zum Pazifik. In Asien besiedelt es hauptsächlich boreale Nadelwälder, nur in Europa ist es auch in Laub- u. Mischwälder anzutreffen. Besiedelt werden Gebiete bis in eine Höhenlage von gut 2000m, in besonderen Lagen wurden aber Vorkommen schon bis 3000m bestätigt.
In großer Höhe, meist über 6m, baut das Eichhörnchen kugelförmige Nester, sogenannte Kobel mit einem Durchmesser von ca. 40cm. Der Iinnenraum wird mit diversen Füllmaterial (Gras, Blätter, Moos usw.) ausgepolstert. Oft werden mehrere Kobel gleichzeitig genutzt. Die Eichkätzchen halten keinen echte Winterschlaf, sonder eine Winterruhe. Bei Unterbrechungen der Ruhezeiten verlassen sie die Kobel zur Nahrungsaufnahme. Dabei suchen sie diverse, im Sommer/Herbst angelegte Futterdepots auf.
Als Allesfresser variiert das Futter je nach Jahreszeit stark. Neben Nüssen und den Samen aus diversen Zapfen werden auch Früchte, Knospen, wirbellose Tiere und Pilze aufgenommen. Auch werden immer wieder Vogelnester geplündert und sowohl Eier als auch Nestlinge gefressen.
Außer in der Paarungszeit leben sie einzelgängerisch.
Es gibt zwei Paarungszeiten, eine im Winter und eine im Spätfrühjahr, demzufolge kommen die ein bis sechs Jungen zw. Mai und August zur Welt. Die Jungen sind Nesthocker und sind bei der Geburt nackt, taub, blind und etwa 8gr schwer. Erst nach ca. 30 Tagen öffnen sich die Augen und nach rd. sechs Wochen verlassen sie erstmals das Nest. Die Jungtiere bleiben aber noch einige Monate in der Nähe ihrer Mütter. Ca. 80 % der Jungtiere überleben das erste Jahr nicht, einzelne Tiere könne bis zu sieben Jahre alt werden.
Als Fressfeinde treten hauptsächlich Marder und Uhu, Habicht und Bussard auf.
Als Kulturfolger ist das Eichhörnchen häufig auch in Parks auf, hier sind es oft streunende Hauskatzen die den Tieren nachstellen.
Eichhörnchen werden auch von vielen Parasiten, wie dem Eichhörnchenfloh und der Eichhörnchenlaus befallen.
In England, Irland und Italien werden die Europäischen Eichhörnchen von den größeren Amerikanischen Grauhörnchen nach und nach verdrängt.

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