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Feldhamster

Der Feldhamster

Circetus circetus, auch als Europäischer Feldhamster bekannt, ist ein Nagetier. Im 20. Jahrhundert war er noch ein verhasster Schädling in der Landwirtschaft, so gilt sein Art heute als bedroht.
Sein ursprüngliches Verbreitungsgebiet ware die Steppen Osteuropas, als Kulturfolger ist er aber mit der landwirtschaftlichen Erschließung Europas bis nach Belgien aus.
Mit einer Körperlänge von 25 bis 40cm, davon ca. 5cm Schwanz, bringen ausgewachsene Tiere 250 bis 650gr auf die Waage, wobei die Männchen generell etwas größer und schwerer sind als die Weibchen. Die Färbung ist oberseits meist gelbbraun, bauchseitig ist der Hamster dunkel bis schwarz gefärbt. An den Backen und Schultern stechen weiße Flecken hervor. Auch die Füße und die Nasenspitze sind weiß. Einzelne Exemplare können starke Farbabweichungen aufweisen, die Palette geht von fats ganz weiß bis hin zu schwarzen Exemplaren.
Die dämmerungs- u. nachtaktiven Tiere leben einzelgängerisch in bis zu 2m tiefen Erdbauen. Die bevorzugt in Lehm- und Lössböden gegrabenen Baue werde als Territorium vehement verteidigt. Auch anderen Tieren gegenüber verhalten sie sich oft sehr aggressiv. Das kann so weit gehen, dass sie auch weit größere Feinde (z.B. Hunde) unter wildem Gepfauche regelrecht anspringen und auch zubeißen.
Feldhamster sind Nahrungsopportunisten und nehmen neben pflanzlicher Kost wie Getreide, Kartoffeln, Rüben, Mais, Hülsenfrüchten und diverser Gräser auch tierischen Nahrung, hauptsächlich in Form von Wirbellosen aber auch Kleinsäugern zu sich um damit ihren Eiweißbedarf zu decken.
Die Feldhamster halten ab Oktober einen Winterschlaf, den sie jedoch immer wieder kurz zur Nahrungsaufnahme unterbrechen. Zu diesem Zweck legen sie im Bau Futtervorräte an. Um sicher über die Runden zu kommen benötigt ein Hamster ca. 1,5kg Futtervorrat, oft wir aber ein Vielfaches davon (bis zu 5kg) angelegt. Die nicht verbrauchten Vorräte verrotten dann und tragen so zu Humusbildung bei.
Feldhamster sind polygam, die Tragzeit beträgt ca. 17 Tage. In der Regel werden in der Zeit von Mai bis August 2-3 Würfe mit bis zu 8 Jungtieren getätigt. Zoologen haben herausgefunden, dass seit den 1950er Jahren die Reproduktionsrate bei den Hamstern stark abgenommen hat. Waren früher 3-4 Würfe mit bis zu 8 Jungen normal, so sind es heute meist nur mehr 1-2 Würfe mit 3-4 Jungen, sodass es zu keinen Massenvermehrungen mehr kommt.
Anfang des 20. Jahrhunderts waren die Hamsterfelle sehr begehrt, so sollen im Bezirk Magdeburg jährlich etwa 1 Million Felle gehandelt worden sein. Die Schäden in der Landwirtschaft waren teilweise erheblich, so hat ein einziger Hamster rund um seinen Bau ca. 10m² Jungpflanzen von Rüben, Mais oder Getreide abgefressen. Ähnliches sieht man heute wieder gebietsweise bei den Ziesel.
Den starken Rückgang erklärt man sich insbesondere durch stark veränderte Kulturtechnik in der Landwirtschaft (Monokulturen, kaum Ernterückstände auf den Feldern) und das Fehlen von Kräutern und Insekten.