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Fuchsräude

Der Fuchsbandwurm und andere Wildkrankheiten

Zu dem abgebildeten Warnhinweis bekommen wir immer wieder diverse Anfragen.

Oft herrscht die Meinung vor, dass die Jäger nur Angst machen wollen damit Hunde an der Leine geführt werden. Dem ist leider nicht so, außerdem müssen Hunde im Wald immer angeleint bleiben und im Beisein vom Hund dürfen Wege auch nicht verlassen werden.

Aber nun kurz zu den häufigsten, für Mensch und Haustier gefährlichen Krankheiten:

Die Tollwut, eine höchst ansteckende Viruserkrankung welche bis im vorigem Jahrhundert meist tödlich verlief. Mittlerweile hat man sowohl eine präventive Impfung als auch eine Behandlung nach Befall entwickelt. Ab den 1980er begann man in Mitteleuropa in Zusammenarbeit mit der Jägerschaft die Fuchspopulationen großflächig zu impfen. Heute ist die Krankheit in Zentraleuropa so gut wie ausgestorben. Ein Wiederaufflammen ist aber jederzeit möglich. Gefahr geht nicht nur vom Fuchs sondern auch von diversen „Zuwanderern“ wie Goldschakal und Marderhund aus welche sich von Osteuropa kommend immer weiter gegen Westen ausbreiten.

Der Fuchsbandwurm,  Überträger ist „Echinococcus multilocularis“. Die Ansteckung erfolgt über Kontakt oder durch Inhalation der sehr kleinen Bandwurmeier. Die Hauptwirte sind Kleinnager, Katzen und Hunde. Aber auch der Mensch tritt als Nebenwirt auf. Das heimtückische an der Erkrankung ist, dass sie die Bandwurmlarve bis zu 15 Jahren im menschlichen Körper ruhig verhält, d.h. sie nistet sich in gut durchblutetem Gewebe wie Leber, Lunge usw. ein, verursacht mitunter Entzündungen die nur schwer zu lokalisieren sind und es kommt gar nicht zu einem richtigen Krankheitsausbruch. Der über den langen Zeitraum geschwächte menschliche Körper ist dann empfänglich für eine Vielzahl von anderen Krankheiten. Man stirbt dann z.B. an einer Lungenentzündung und die „Ursache“ bleibt oft unentdeckt. Man schätzt dass in Österreich jährlich ca. 30 bis 40 Todesfälle, direkt oder indirekt auf den Fuchsbandwurm zurückzuführen sind.
In den letzten Jahren hat sich Hr. Univ.Prof.Dr. Herbert Auer von der MedUniWien/
Parasitologie intensiv mit der Materie beschäftigt.

Die Fuchsräude, der Erreger „ Sarcoptes Scabiei var. canis“ ist eine Grabmilbe die unter Hervorrufung von heftigen Juckreiz in der Oberhaut der Wirte schmarotzt. Die Ansteckung erfolgt meist über direkten Kontakt mit einem infizierten Tier, die Milben können aber auch außerhalb des Wirtes bis zu 3 Wochen überleben. Manchmal werden die Symptome beim Hund missinterpretiert und man behandelt auf Allergien oder Futterunverträglichkeit bis man schlussendlich zur richtigen Diagnose kommt. Daher sollte man bei Hautirritationen immer auch einen Blick auf diverse Parasiten haben.
Die Hunde Leiden sehr unter dem Juckreiz und kratzen und beißen sich die Haut wund.
Auch der Mensch kann sich anstecken, hier klingt die Krankheit nach 3-4 Wochen auch ohne Behandlung ab, da sich die Milben in der menschlichen Haut nicht vermehren können.
Neben der Fuchsräudemilbe gibt es noch 3bis 4 weitere Milbenarten die ähnliche Symptome verursachen können.