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Weinbergschnecke

Die Weinbergschnecke

Die Weinbergschnecke

Helix pomalia, gehört zu den in Mitteleuropa am häufigsten vorkommenden Schnecken. Schon zu Zeiten der Alten Römer wurde sie als Delikatesse gehandelt. In Mitteleuropa hatte der Schneckenkonsum seinen Höhepunkt im 19. Jahrhundert vor allem in Wien, wo man diese Tradition heute wieder aufleben lässt.
Als Gehäusetragende Landlungenschnecke bevorzugt sie als Lebensraum lichte Wälder und offenes nicht zu intensiv genutztes Kulturland. Der Boden sollen nur nicht zu trocken und eher kalkhaltig sein.
Die Schnecken werden bis zu 10cm lang und 30gr schwer. Ihr braunes Gehäuse kann einen Durchmesser von bis zu 5 cm erreichen und ist in der Regel im Uhrzeigersinn gedreht. Selten kommen auch Exemplare mit einem links gedrehtem Schneckenhaus vor. Bei der Fortbewegung hinterlässt sie eine für Schnecken charakteristischen Schleimspur. Der Ausdruck Schneckentempo beruht auf dem langsamen dahingleiten, so schafft sie gerade mal ca. 7cm in der Minute.
An den oberen Enden der Fühler sitzen die Augen, die Fühler werden somit sowohl als Seh- Tast- und Riechorgan genutzt. Hören kann die Schnecke nicht.
Sie ernährt sich ausschließlich von weichen Pflanzenteilen und Algen. Ihre Nahrung raspelt sie mir der typischen Raspelzunge, auch Radula genannt ab, auf welcher bis zu 40.000 kleine Zähnchen sitzen. Das ergibt ein für die Weinbergschnecke typisches Fraßbild.
Die Weinbergschnecken sind Zwitter, können sich aber nicht selbst befruchten. Nach der Begattung, welche nicht immer wechselseitig erfolgt, legt die Schnecke etwa 50 weißliche Eier in ein von ihr gegrabenes Erdloch. Nach rund 14Tagen schlüpfen die Jungschnecken und graben sich an die Erdoberfläche. Durch die vielen Fressfeinde überleben von 100 Jungschnecken nur ca. 5 bis zur Geschlechtsreife. Ansonsten beträgt die Lebenserwartung ca. 8 Jahre, nur in Zuchtgehegen können sie wesentlich älter werden.
Den Winter verbringen die Schnecken in der Erde. Sie fressen sich einen Nahrungsvorrat an, verschließen ihre Schneckenhäuser mit einen Deckel und verfallen in eine Kältestarre.
Auch extreme Trockenzeiten können sie so überdauern (Trockenstarre), dies bedeutet für die Schnecken aber einen enormen Stress.
In Deutschland, Österreich und der Schweiz stehen Schnecken unter Schutz und dürfen daher nicht gesammelt werden. Für Speisezwecke können daher nur Schnecken aus Zuchtgehegen verwendet werden.