Das Ziesel

Spermophilus citellus, eigentlich „Europäisches Ziesel“ gehört zur Familie der Hörnchen und ist mit dem Murmeltier verwandt. Ebenso wie diese richten sie sich auf und machen Männchen und etwaige Gefahren schneller erkennen zu können. Ziesel besiedeln hauptsächlich offen Grassteppen in weitläufigen Erdbauten. Da sie warme, lockere Böden lieben halten sie sich gerne auch „begrünten“ Weingärten auf.
Die Körperlänge beträgt, ohne Schwanz, etwa 20cm. Der Schwanz hat eine Länge von etwa 6cm, das Körpergewicht reicht von 200 bis 450gr. Das eher kurzbeinige Tier hat hat ein gelblich graubraune Färbung welche auf der Körperunterseite etwas heller ausfällt.
Die tagaktiven Tiere ernähren sich vorwiegend von grünen Pflanzenteilen, Blüten und Samen. Aber auch Wurzeln, Knollen und Zwiebeln sowie kleine wirbellose Tieren werden nicht verschmäht.
In Trockenperioden hat man schon beobachtet, dass Ziesel Weinstöcke erklettern und an den reifen Trauben naschen.
Im Gegensatz zum Feldhamster werden für den Winter kaum Vorräte angelegt.
Der Winterschlaf dauert von September bis März. Die Ziesel werden erst nach dem Winterschlaf geschlechtsreif und die Weibchen bringen pro Jahr 2 bis 10 Junge zur Welt.
Als Fressfeinde treten Fuchs, Dachs, Marder, Greifvögel, Krähen und streunenden Hauskatzen auf.
Für das Europäische Ziesel wurden bis in die 1950er Jahre noch Fangprämien ausbezahlt. Mit dem Einsetzen der industrialisierten Landwirtschaft gingen die Bestände aber rasant zurück. Heute wird es auf der Liste der gefährdeten Arten geführt, regional gibt es aber sehr große Unterschiede in den Beständen. So hat man den Bestand in Wien, nach einem Monitoring 2019, auf ca. 14.000Stück geschätzt.