Tetrao urogallus, auch Urhahn genannt, gehört zu den Raufußhühnern und ist der größte Hühnervogel Europas. Es kommt in allen Waldarten von Nordeuropa bis Zentralsibirien vor. In Mitteleuropa leben die scheuen Vögel in Waldzonen über 1000 Meter Seehöhe. Als Standvogel, der große, lichte Waldgebiete liebt (für eine dynamische Population sollte ein Habitat ca. 50.000ha umfassen) leidet das Auerhuhn besonders unter Lebensraumverlust. In Mitteleuropa sind die Bestände stark rückläufig, in den borealen Nadelwäldern Nordeuropas gilt die Art jedoch (noch) nicht als gefährdet. Der Hahn ist mit einem Gewicht von bis zu 5kg und einer Flügelspannweite von ungefähr 90 cm wesentlich größer als die Henne, die es nur auf ca. 2,5 kg Gewicht und eine Flügelspannweite von ca. 70 cm bringt. Auch in der Färbung unterscheiden sich Hahn und Henne wesentlich. Während die Henne, wie alle Bodenbrüter, ein grau-braun-schwarzes Tarngefieder trägt hat der Hahn ein metallisch, schwarz schillerndes Federkleid. Die Altvögel ernähren sich hauptsächlich pflanzlich, meist von Preisel- u. Heidelbeerblättern, sowie von Knospen, Sämereien und Beerenfrüchten. Im Winter stellen die Nadeln von Kiefern und Fichten eine wichtige Nahrungsquelle dar. Je nach Witterung und Höhenlage setzt die Balz bereits ab März ein und kann sich bis in den Juni ziehen. Zu Beginn der Morgendämmerung vollführt der Hahn die Baum-Balz. Nach Sonnenaufgang, wenn sich bereits die ersten Hennen am Balzplatz eingefunden haben, geht die Balz am Boden weiter. Nach dem Tretakt legt die Henne innerhalb von 10 Tagen ca. acht grünlichbraune, rund 6cm lange Eier. Das Brutgeschäft dauert dann ungefähr 28 Tage. Das Auerwild reagiert sehr sensibel und verlässt nach Störungen schnell den Brutplatz! Nach dem Schlüpfen werden die sehr kälteempfindlichen Küken noch ca. 14 Tage von der Henne regelmäßig gehudert. Die Nestflüchter können witterungsbedingt oft nur wenige Minuten auf Futtersuche gehen und müssen immer wieder unter die Henne, um nicht auszukühlen. Die Nahrung der Küken besteht hauptsächlich aus kleinen Insekten und deren Puppen und Larven. Wie alle Bodenbrüter sind sie stark von Fuchs, Dachs, Marder und anderen Raubtieren gefährdet. Ab Anfang September beginnen sich dann die Familienverbände aufzulösen.