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Biber

Der Biber

Castor fiber, eigentlich Eurasischer Biber genannt, ist das größte europäische Nagetier. Die bis zu 30kg schweren Tiere können eine Gesamtlänge von fast 1,5 m erreichen wovon fast ein Drittel auf den unbehaarten Runderschwanz entfällt. Die Beine sind kurz, die Vorderbeine sind zum Greifen ausgerichtet, die Hinterbeine zum Schwimmen, daher haben die großen Hinterfüße auch Schwimmhäute zwischen den Zehen. Das sehr dichte Fell ( ca. 23.000 Haare pro cm² bauchseits und ca. 12.000/cm² am Rücken) ist grau- bis dunkelbraun. Der Schwanz wird auch Kelle genannt und ist flach und breit, mit Schuppen besetzt und dient als Steuer im Wasser, als Fettdepot und wird zur Warnung vor Feinden auf die Wasseroberfläche geschlagen.
Die Schneidezähne wachsen ständig nach und sind selbstschärfend.
Männchen und Weibchen unterscheiden sich kaum, säugende Weibchen sind als solche aber leicht an den Zitzen zu erkennen.
Ursprünglich an fast allen Gewässern in Europa und Asien zu Hause wurde der Biber ab dem Mittelalter bis in frühe 19. Jahrhundert in Europa fast vollständig ausgerottet. Zum Einen wegen seines begehrten Pelzes, aber auch weil ihm, als hauptsächlich im Wasser lebendes Tier, die Obrigkeit in der Fastenzeit als Fisch einstufte und somit quasi immer Fleisch zur Verfügung hatte. Auch das Aufstauen von Bächen machte ihn bei den Bauern und Landherren unbeliebt.
Biber sind reine Pflanzenfresser und nutzen was in ihrem Lebensraum vorhanden ist. Junge Triebe und Blätter von Weichhölzern werden ebenso gefressen wie Gräser und krautige Pflanzen. In der vegetationslosen Zeit werden Bäume gefällt um an die Rinde der jungen Äste zu gelangen. Der Rest dient als Bauholz für die Biberburgen und Dämme an welchen ständig gearbeitet wird. Der Zugang zu den Burgen liegt immer unter der Wasseroberfläche.
Biber werden mit 2 bis 3 Jahren geschlechtsreif und leben in Einehe. Die Paarung erfolgt von Jänner bis April sodass nach ca. 100Tagen Tragzeit die Jungen im April/Mai zur Welt kommen. Diese sind bei der Geburt voll entwickelt und werden etwa zwei bis drei Monate gesäugt, beginnen aber schon nach einer Woche die erste pflanzliche Nahrung aufzunehmen. Nach vier bis sechs Wochen verlassen diese erstmals den Bau, sie können schon schwimmen, nur das Tauchen müssen sie erst lernen. Mit erreichen der Geschlechtsreifer verlassen die Jungtiere den Familienverband und machen sich auf die Suche nach eigenen Revieren. Bevorzugt siedelt man sich in der Nachbarschaft an, wenn aber keine geeigneten Lebensräume vorhanden sind werden dabei oft auch sehr weite Strecken zurückgelegt.
Ab den 1970er Jahren hat man in Mitteleuropa mit der Wiederansiedlung er Biber begonnen, sodass man sie heute wieder häufiger antreffen kann.
Kleinräumig können sie auch beträchtlich Schäden an Obstbäumen und anderen landwirtschaftlichen Kulturen anrichten. Auch ist ein Zusammentreffen mit ihnen nicht immer ungefährlich, Speziell Hunde im Wasser werden häufig attackiert und übel zugerichtet. Biber sind streng geschützt und dürfen auch nicht bejagt werden. Erwachsene Tiere haben so gut wie keine Feinde darum nimmt die Population auch stetig zu.

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