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Hirschkäfer

Der Hirschkäfer

Lucanus cervus ist ein Käfer aus der Familie der Schröter welcher bevorzugt in Eichenwäldern vorkommt. Er ist einer der größten und auffälligsten Käfer in Europa. Seinen Namen hat er den gewaltigen Oberkiefern der Männchen zu verdanken, welche an ein Hirschgeweih erinnern.
Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich von England über Südschweden bis Kleinasien.
Die Weibchen sind geweihlos und um ein Drittel kleiner als die Männchen, diese können 3 bis 8 cm lang werden. Die Färbung ist durchgehend schwaz-braun. In Zeiten mit schlechtem Nahrungsangebot kann es zur Ausbildung von „Hungermännchen“ kommen, diese sind wesentlich kleiner und haben auch nur ein unscheinbares Geweih.
Das Geweih kann jedoch nicht zur Nahrungsaufnahme verwendet werden, sie saugen und lecken lediglich Pflanzensäfte.
Die Hauptflugzeit ist auch die Paarungszeit und erfolgt Ende Mai bis Juni. Die Weibchen locken mögliche Partner mit Sexuallockstoffen (Pheromonen) an, treffen zwei Männchen aufeinander so kämpfen sie um die Partnerin indem sie versuchen den Gegner auf den Rücken zu drehen.
Das Weibchen legt nach der Paarung ca. 20 Eier im Boden ab, vorzüglich an den Wurzeln von toten oder kranken Bäumen. Die Larven entwickeln sich dann bevorzugt in von Pilzen zermürbtem Totholz von Eichen. Die engerlingsartigen Larven benötigen für ihre Entwicklung drei bis fünf, manchmal auch bis zu acht Jahren und werden bis zu ihrer letzten Häutung oft über 11cm lang.
Bei den alten Römern wurden die Larven als Delikatesse gegessen.
Nach dem Schlupf leben die Käfer nur mehr wenige Wochen, spätestens im Spätsommer sterben auch die letzten Weibchen ab. Die Käfer haben viele Fressfeinde und leiden unter dem Lebensraumverlust, vor allem am Mangel an Totholz.