Ist im alpinen Raum Mitteleuropas eine der am häufigsten vorkommenden Wildarten. Das Vorkommen erstreckt sich bis Kleinasien. Je nach Lebensraum unterscheidet man folgende Unterarten: Alpengams, Pyrenäengams, Karpatengams und Anatolische Gams. Sie gehört zu den Ziegenartigen und ist im Gegensatz zum Reh ein echter Hornträger. Das heißt, dass die Hörner nicht jährlich abgeworfen werden sondern eine Leben lang weiterwachsen und auch die Weibchen ein Gehörn tragen.
Die im Sommer schmutzig rotbraunen Tiere sind im Winter dunkelbraun bis schwarz gefärbt.
Auffällig ist die schwarze Längsbinde am Kopf welche von den Ohren über die Augen bis zum Maul verläuft.
Ausgewachsene Gämsen haben eine Körperlänge von ca. 120cm und eine Widerristhöhe von ca. 80 cm. Das Gewicht schwankt von 25-40 kg bei den Geißen und 35-50kg bei den Böcken. Weibchen und Jungtiere leben in Rudeln, ältere Böcke einzelgängerisch. Die Brunft findet im November statt. Ende Mai bis Anfang Juni setzt die Geiß meist ein, manchmal auch zwei Junge welche ca. drei Monate gesäugt werden.
Die Nahrung besteht hauptsächlich aus den jungen Trieben der Alpensträucher und aus Kräutern, Gräsern und Blättern. Im Winter werden auch Moose und Flechten aufgenommen.
Gämsen können sehr alt werden, Böcke bis zu 15, Geißen sogar bis zu 20 Jahren.
Als natürliche Feinden können Wolf, Bär und Luchs genannt werden, Kitze fallen oft auch Steinadlern und Füchsen zum Opfer. Neben Futtermangel im Winter ist auch die Gamsräude eine häufige Todesursache.